Bettelnde Menschen fallen mir immer häufiger auf, aber das muss nichts heißen. Ich weiß, wie subjektiv solche Beobachtungen sind.
Ich habe selber nicht viel, meine augenblickliche Situation erlaubt mir keine materiellen Sprünge und doch habe ich eine kleine, feine Wohnung, reichlich zu essen und bin mehr als ausreichend gekleidet.
So gesehen geht es mir hundert, ja tausend mal besser, als diesen um eine Gabe bettelnden Menschen. Viel Würde ist sicher verlorengegangen, bevor der Schritt zum Betteln gemacht worden ist.
Eine Zeit lang habe ich weggeschaut, den Kopf geschüttelt, oder nein gesagt – „ich habe ja selber nichts“, war meine Ausrede. Doch glücklich war ich damit nie. Nun gebe ich wieder (gelegentlich, nicht immer) und in meinem näheren Umfeld kenne ich nun ein paar Personen. Sie kennen mich mittlerweile auch schon und ihr erfreutes Lächeln finde ich einfach schön – für einen Euro oder zwei…
Und doch sind es nur Almosen. Almosen sind laut Wikipedia ->
Ein Almosen (von ἐλεημοσύνη „Mitleid, Mildtätigkeit“) ist eine materielle Gabe an einen bedürftigen Empfänger ohne Erwartung einer materiellen Gegenleistung dieses Empfängers. Es unterscheidet sich von einer Spende durch den Beweggrund des Mitleids mit dem Empfänger
Eigentlich sollte ich geben und darüber schweigen. Aber ich frage mich, ob ich nicht viel mehr geben sollte? Bedenke ich, wofür ich leichtfertig ein paar Euros ausgebe, so finde ich meine paar gespendeten Münzen eigentlich beschämend.
Und so beobachte ich, wie es andere halten, wer noch gibt, oder wie?
Die gut gekleidete Frau mit dem Kleinkind an der Hand, die den Bettler mit einem scharfen „Nein“ zurückweist, ist mir aufgefallen. Gerne hätte ich dem Kind gezeigt, dass geben ein wichtiger und durchaus schöner Teil des Lebens sein kann.
Und darum sage ich immer leise danke, wenn ich etwas gebe.